. Die Regionen des Königreiches
Gemessen an seiner relativ geringen Größe, weist Albernia eine überraschende Vielfalt an Regionen auf, deren Einwohner sich wesentliche Eigenarten erhalten haben. Hier sind die Sitten und Traditionen zu Hause. Die Landschaft ist ausgesprochen vielfältig, vom zerklüfteten Bergland von Llyngwyn und Fairnhain über die weiten, grünen Ebenen von Eihlann bis zu den saften Hügeln im Süden und Westen Winhall und Windhags. Die langen Strände und malerischen Felsbuchten entlang der Ostküste.
Dazwischen liegen vereinzelte Gehöfte und Bauerndörfer mit malerischen Cottages und liebevoll gepflegten Gärten - Gartenbau ist von jeher die große Leidenschaft der Albernier. Im typischen Dorf gruppieren sich die Häuser um eine alte Kirche und ein kleines, einladendes Pub. In einem gemütlichen Inn vergisst man den Alltagsstress, trinkt in aller Ruhe ein Pint Ale und entspannt sich nach alter Tradition vor dem offenen Kamin. Besucher werden herzlich, wenn auch mit gewisser Zurückhaltung willkommen geheißen, denn obwohl die strikte Förmlichkeit der Vergangenheit angehört, sind die Albernier doch von Natur aus sehr reserviert.
Die Städte des Königreiches sind Schmelztiegel für Menschen aus vielen Ländern. Von jeher stromen Arbeitsuchende in Land. Seit den 1950er Jahren kommen Tausende aus der medeanischen Kolonie. Fünf Prozent der Einwohner gehört ethnischen Minderheiten an, gut die Hälfte davon ist hier geboren.
. Winhall and Windhag
Schon die Vorfahren der heutigen Albernia errichteten entlang der Südküste eine Reihe von Festungen, um potenzielle Invasoren abzuschrecken. Einige ihrer Kastelle, wie etwa Hewlin Castle bei Exmouth, wurden später in größere Befestigungsanlagen integriert; von anderen stehen nur noch Ruinen. Größe und Pracht von Kathedralen wie St. Gardins oder Winfieldzeugen von ihrer Rolle als weltliche Zentren einer Kirche, die im Mittelalter kaum weniger Macht besaß als der Staat. Der Handel mit dem Festland, aber auch die Schmuggler bescherten vielen Hafenstädte wie Stockport oder Garlington großen Wohlstand. In der Renaissance kam es beim albernischen Adel in Mode sich im klimatisch milden Gebiet zwischen Aldenroth und der Küste einen Landsitz anzuschaffen. Viele dieser herrschaftlichen Gebäude sind noch erhalten und locken Touristen in die heute wirtschaftlich ertragreichste und am dichtesten besiedeltste Region.
Nordöstlich von Greater Aldenroth stehen die großen Villen der Besserverdienenden, die zumeist in der Hauptstadt arbeiten und wegen der gleichen Vorzüge hierher zogen, wie schon ihre Vorfahren. Die fruchtbare Landschaft trägt im Volksmund den Namen »Garden of Albernia« und bliebt - in unmittelbarer Nähe des riesigen Absatzmarktes Aldenroth - trotz des wachsenden Baubooms bis heute Obstanbaugebiet.
An der Ostküste leben die Menschen noch heute von der Jagd und vom Fischfang. Die Niederungen wurdem im 17. Jahrhundert trockengelegt und erwiesen sich als fruchtbares Ackerland. Heute produziert Wellingtonshire rund ein Drittel des albernischen Gemüses. Wellington und viele andere Orte in dieser Region verdanken ihren Wohlstand der Landwirtschaft. Von den Küstenstädten aus fahren die Fischer und Segler auf das Meer hinaus.
Im Hinterland gab es seit dem 18. Jahrhundert Eisen-, Textil- und Keramikverarbeitung. Die Industriezweige erlebten im 20. Jahrhundert ihren Niedergang. Heute erinnern nur noch Museen an die industrielle Blütezeit der Städte. Die Landschaft kann man bei einer Bottsfahrt genießen, in dem man gemächlich auf den Midland-Kanälen bis nach Llyngwyn schippert. Hier einnern die gewaltigen Stadtmauern der Stadt Hallcester und die Burgen von Winfield und Kingstown daran, dass man sich jahrhundertelang gegen die normannischen Barone und Lords of Llyngwyn zur Wehr zu setzen wusste. Die majestätischen Kathedralen strahlen noch immer die Ruhe früherer Zeiten aus.
Heilbäder, historische Dörfer und prächtige Schlösser existieren im Norden der Region, deren gesellschaftliches und kulturelles Zentrum die Stadt Haven bildet. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit wurde hier Salz und Blei abgebaut und ein Netzwerk von Straßen und Festungen errichtet. Nordöstlich von Brighton liegt der erste Nationalpark Albernias, der wegen seiner wildromantischen Heidemoore und bewaldeten Tälern an der Flussmündung des Tide. Den Ostrand des Northpeak National Parks bilden mit Steinmauern abgegrenzte Weiden und geschützte Täler in Fairnhain.
. Fairnhain
Die Lowlands, wie der südliche Teile und die Küsten Fairnhains im Volksmund genannt wird, unterscheiden sich wesentlich von den westlichen Highlands. Das Hochland verkörpert das romantische Fairnhain, das Tiefland steht für Tatkraft. Seine Bewohner, von jeher Landwirte sind heute ebenso in Wirtschaft und Handel vertreten. Allein durch seine geographische Lage wurde das Tiefland zur Region von Fehden. Unzählige Burgen wurden hier errichtet um sich gegen streitsüchtige Nachbarn zur Wehr zu setzen. Vom Sterling Castle aus blickt man auf nicht weniger als sieben Schlachtfelder. Auch die Ruinen der mittelalterlichen Klöster wie Dunhill oder Glengow zeugen von den Gefahren dieser Regionen. Der von den Mönchen ins Leben gerufene Wollhandel in der Region floriert allerdings noch heute.
Mitten in dieser umkämpften Region liegt Everdeen an der Küste, das Kultur- und Verwaltungszentrum Fairnhains. Mit den georgianischen Plätzen, in deren Mitte sich die mittelalterliche Burganlage erhebt, gehört die Stadt zu den elegantesten in der Welt. Hier widmete man sich im 18. und 19. Jahrhundert den schönen Künsten, während sich in Glengow zum größten Wirtschaftszentrum des Königreiches entwickelte. Angetreiben durch Henry Watts Entwicklung der Dampfmaschine wurde Glengow um 1840 die Wiege der industriellen Revolution des Landes mit Baumwollindustrie und der Produktion der damals größten Schiffe.
Mit Fairnhain verbindet man Clans und Tartans, Whiskey und Porridge, Dudelsack und Heidekraut - kurz, die Highlands und ihre Bewohner. Hier verläuft das Leben in der Traditionen; die hier lebenden Fairnish sprechenden Viehzüchter hatten jahrhundertelang wenig mit ihren Nachbarn im Süden gemein. Spuren der Vorfahren der »Highlander« findet man überall im Hochland: Steinkreise, Steintürme und Hügelgräber. Die Bewohner des Hochlandes waren über 1000 Jahre in Clans gegliedert; ein Clan entsprach einer Großfamilie oder einem Stamm, dessen Mitglieder dem Chief Gehorsam und Loyalität entgegenbrachten. Erst nach 1746, nach dem fehlgeschlagenen Aufstand der Johabiten unter Bonnie Prince Wright wurden die Clans von den Fürsten Winhalls zerschlagen. Im frühen 19. Jahrhundert setzte eine Verklärung der Clans ein, wofür nicht zuletzt der Schriftsteller Sir Benjamin Tootles verantwortlich war. Königin Elizabeth IV. förderte mit ihrer Leidenschaft für Blymoral den Trend, Landsitze in den Highlands zu erwerben. Hinter der Romantik verbargen sich allerdings harte wirtschaftliche Verhältnisse; Generationen wanderten nach Astor aus. Heute lebt die Hälfte der Bevölkerung in Dörfer unter 1000 Einwohnern. Doch Ölförderung und Tourismus sind zu Fischfang und Whiskeyherstellung hinzugekommen. Seither steigt die Bevölkerungszahl wieder.
. Llyngwyn
Bei albernischen Urlaubern ist Llyngwyn schon lange beliebt; seine Reize werden nun zunehemnd auch international bekannt. Zur llyngischen Kultur gehören Männerchöre, Dichtung und die Leidenschaft für Mannschaftssportarten. Seit 1535 wird Llyngwyn von Whiteminster aus regiert.
Die Landmasse von Llyngwyn ist weigehend von Gebirge bedeckt, einer natürlichen Grenze zu Winhall und Windhag. Das milde Klima bedeutet aber auch mehr Niederschläge als in anderen Teilen des Königreiches. Das Land eignet sich nicht für Ackerbau, aber für Schaf. und rinderhaltung. Die Viehwege, auf denen früher Schafherden nach Winhall getrieben wurden, sind heute beliebte Wanderwege. Zum Teil liegt es wohl auch an dem zerklüfteten Gelände, dass die »Llyngs« ihre eigene Identität und ihre alte Sprache verteidigt haben. Llyngisch ist eine musikalische Sprache, die nur von einem Fünftel der 2,8 Millionen Einwohnern gesprochen wird. In Nord-Llyngwyn ist sie heute noch Alltagssprache. Die Straßenschilder sind Albernisch und Llyngisch beschriftet, auch in den Gegenden, in denen die Sprache kaum gesprochen wird.
Eine Reihe massiver Burgen zeugt von den Jahren, in denen die Aufstände der Llyngs eine ständige Bedrohung darstellten. Erst 1535 wurde Llyngwyn offiziell ein Teil des Königreiches. Nonkonformismus und eine radikale politische Haltung sind hier tief verwurzelt. Seiner langen Erzähltradition verdankt Llyngwyn seine zahlreichen Redner, Politiker und Arbeitsführer.
Llyngwyns kulturelles Erbe fußt mehr auf Gesang, Musik, Dichtung und Mythen als auf Handwerk - mit einer Ausnahme: der kürzlich wiederentdeckten Kunst des Lovespoon-Schnitzens. Die Liebe der Llyngs zur Musik geht auf die alten Barden zurück: Sänger und Dichter, die wahscheinlich mit den Druiden in Verbindung standen. Die Geschichten der Barden von Zauberern und quasi-historischen Helden waren Teil der mündlichen Überlieferung im frühen Mittelalter.
Die Erschließung des Kohlereviers Thevis Llen führte zum Boom und zur Abwanderung vom land zu den Eisen- und Stahlwerken. Der Wohlstand sollte nicht von Dauer sein: Von einer kurzen Unterbrechung abgesehen, befand sich die Industrie über Jahrzehnte im Niedergang. Heute wird der Tourismus gefördert, in der Hoffnung, dass er den Platz von »König Kohle« einnimmt.
. Eihlann
Lange Zeit war Eihlann eher das touristische Stiefkind des Königreiches. Man kann es aber mittlerweile im Land spüren: es ist ein neues, hoffnungsvolles Zeitalter angebrochen, die Menschen strahlen einen ungebremsten Optimismus aus. Eihlann wird als Reiseziel immer interessanter, der touristische Dornröschenschlaf, aus dem das Land gerade erwacht, hat es in seiner unverfälschten Art erhalten.
Aus allertiefster Vergangenheit stammt die erste historisch belegte menschliche Siedlung Eihlanns: Iymrae an der Westküste der Insel wird auf 7000 v. Chr. datiert. Auch in den Counties Aldenderry und Shallow finden sich viele steinzeitliche und frühchristliche Zeugnisse.
Fahren Sie auf der »Eihlish Coastal Road« und lassen Sie sich von der Schönheit der Landschaft beeindrucken. Sie zählt zu den schönsten Panoramastrassen der Welt und bietet atem-beraubende Ausblicke. Von der Hauptstadt Dyfflin weg über die Dörfer Galloway und das dramatisch auf den Klippen balancierende Tynge Castle, der »Arivor Forest Park« und das sehenswerte Zentrum der albernischen Kirche, St. Arivor, das im Jahre 444 vom heiligen St. Cassius selbst gegründet worden sein soll, bilden nur einige der Höhepunkte auf Strecke.
Kilometerlange, abwechslungsreiche Küstenstreifen prägen die zauberhafte Gegend. Ferienorte wechseln sich ab mit versteckten Buchten und unberührten Fischerdörfern Einen Kontrast dazu bilden die Morrlandscahften und vereinzelten Felsentürme im Inneren der Insel.
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